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Höhenmedizin

Höhenmedizin

 

Der Mensch in der Höhe

Die hypobare Hypoxie führt zu vielfältigen physiologischen Anpassungsreaktionen (Adaptation und Akklimatisation). Bei zu raschem Aufstieg und bei entsprechender individueller Anfälligkeit („Schlechtakklimatisierer“) kann es zu Symptomen einer akuten Bergkrankheit (Acute Mountain Sickness - AMS), eines Höhenlungenödems (High Altitude Pulmonary Edema - HAPE) und/oder eines Höhenhirnödems (High Altitude Cerebral Edema - HACE) kommen. Der Oberbegriff für diese drei Syndrome ist die Akute Höhenkrankheit (Abbildung 1).

Alle drei Krankheiten können alleine oder in Kombination miteinander auftreten, wenn bei unzureichender Vorakklimatisation zu schnell in zu große Höhen aufgestiegen wird.

Die akute Bergkrankheit (AMS) ist mit Abstand die häufigste Form einer Akuten Höhenkrankheit und kann durchaus schon in mittleren Höhen ab 1.500m vorkommen. Häufig erfahren nicht ausreichend vorakklimatisierte Bergsteiger ab Höhen von ca. 2.200–2.500m Symptome wie Kopfschmerz, Übelkeit und Abgeschlagenheit.

HAPE mit schwerer Luftnot und HACE mit Bewusstseinsstörungen treten vornehmlich in großen und extremen Höhen auf.

Daher sind für jede Alpinistin und jeden Alpinisten Grundkenntnisse der Akuten Höhenkrankheit, deren Vorbeugung und insbesondere die einer angepassten Höhentaktik wertvoll.

 

Abbildung 1:

die akute Höhenkrankheit kann primär das Gehirn oder die Lunge betreffen. Ist das Gehirn betroffen, dann entsteht entweder die akute Bergkrankheit (AMS) oder das Höhenhirnödem (HACE). Ist primär die Lunge betroffen, dann zeigt sich das Krankheitsbild des Höhenlungenödems (HAPE). Gehirn und Lunge können auch gleichzeitig betroffen sein.

Mit zunehmender Höhe nimmt der Luftdruck und damit der Sauerstoffpartialdruck ab. Er beträgt in 5.500m Höhe gerade die Hälfte, auf dem Gipfel des Mt. Everest nur noch ca. 1/3 des Drucks auf Meereshöhe. Sofern eine langsame Exposition an die Höhenlagen erfolgt, ist eine Anpassung möglich. Die unmittelbare physiologische Antwort auf einen Sauerstoffmangel sind eine beschleunigte Atmung

und ein beschleunigter Puls. Die körperliche Leistungsfähigkeit ist bei akuter Höhenexposition (z.B. Aufstieg mit der Seilbahn) merklich reduziert. Diese akute Höhenanpassung (Adaptation) mündet erst bei längerem Aufenthalt auf einer Höhenstufe in eine vollständige Akklimatisation, sprich Höhentoleranz. Durch komplexe Anpassungsvorgänge im Bereich der Atmung, der Blutbildung, der Sauerstoffbindung/-abgabe und des Wasser- und Säure-Basenhaushaltes kann die Sauerstoffversorgung des Gewebes, auch bei vermindertem Sauerstoffpartialdruck, aufrechterhalten werden. Eine dauerhafte Akklimatisation ist aber nur bis zu einer Höhe von 5.500m möglich. Darüber hinaus (extreme Höhen) ist ein dauerhafter Aufenthalt immer mit einem kontinuierlichen körperlichen Abbau (Höhendeteroriation) verbunden. Ab ca. 7.000m (Todeszone) ist ein Überleben ohne künstlichen Sauerstoff nur für wenige Tage möglich. Nur jeder 3. Bergsteiger, der den Mt. Everest ohne Sauerstoff bezwungen hat, kehrt auch lebend von ihm zurück!

Tabelle 1: Definition der Höhenlagen

 

 

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