top of page

Höhenmedizin

Höhenmedizin

 

Leistungsfähigkeit in der Höhe

Die individuelle körperliche Ausdauerleistungsfähigkeit ist in jeder Höhe über 1.500m aufgrund der reduzierten Sauerstoffaufnahme gegenüber der Leistungsfähigkeit auf Meereshöhe reduziert. Ab 1.500m sinkt die Sauerstoffaufnahme (VO2max) pro 1.000m Höhengewinn um ca. 10%. Daraus resultiert eine auf ca. 85% reduzierte Leistungsfähigkeit in 3.000m und auf nur noch 65% in

5.000m Höhe. Dementsprechend sinkt die individuelle Steiggeschwindigkeit, die man aus den unteren Lagen kennt: z.B. von 500m/h auf ca. 300m/h in der Höhe 5.500m üNN.

So lag beispielsweise im Juni 2021 meine dokumentierte Steiggeschwindigkeit auf die Mutspitze (2.230m) bei Meran bei 550m/h. Im Oktober 2021 benötigte ich im Himalaya für die 450 Höhenmeter von Gorak Shep auf den Kala Patthar (Aussichtsberg gegenüber dem Mt. Everest, 5.650m) 2h:10, ging also mit einer Steiggeschwindigkeit um 200m/h. Dies war merklich langsamer

als die erwartbaren 300m/h.

Die Gründe sind, dass ich ein „Schlechtakklimatisierer“ bin und wir über die anspruchsvollere Route mit zwei zusätzlichen Pässen mit je 5.350m Richtung Mt. Everest unterwegs waren (siehe Aufstiegsschema weiter unten). Auch haben wir einen für mich dringend benötigten Ruhetag am 5.-6. Tag, der wegen der hohen Schlafhöhendistanzen eingeplant war, außer Acht gelassen. Daher waren meine Leistungseinbußen überproportional und meine Steiggeschwindigkeit an den drei Anstiegen oberhalb von 5.000m entsprechend gering. Meine gut akklimatisierte Frau Claudia, die in der Heimat Aachen den gleichen Pace hat, lief allerdings immer fröhlich voran.

Dies verdeutlicht, wie groß die individuellen Unterschiede bei der Höhenanpassung sein können und zeigt, dass eine ausreichende Höhenakklimatisation eine Höhenkrankheit verhindern kann, diese aber nicht in einer normalisierten körperlichen Leistungsfähigkeit resultiert. Je besser diese jedoch in Tallage ist, desto mehr nimmt man davon in die Höhe mit. Ein solider Ausdauertrainingszustand ist nach erfolgter Akklimatisation leistungsbestimmend und ein erstrangiger Sicherheitsfaktor. Er ist somit auf jeden Fall eine gute Basis für erfolgreiche Bergtouren in mittleren und großen Höhen.

 

 

Bike&Hike
Buchungsanfrage
Kontakt
bottom of page